Carsharing bietet alle Vorteile eines Autos, ohne es zu besitzen – Parken, Tanken und Versicherung inklusive. Kein Wunder, dass der Trend immer beliebter wird.

Viele sind sich trotzdem immer noch nicht ganz sicher, was es ist und wie es im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln funktioniert. Wie teuer ist es? Musst Benzin gezahlt werden? Was ist, wenn es kein Auto gibt, wenn ich eines brauche? Was ist mit der Versicherung? Wo parkt man? Ist es wirklich besser für die Umwelt? Spart es Geld? Ist es in meiner Nähe verfügbar? Das sind alles Fragen, die dieser Artikel beantworten wird.

Was ist Carsharing?

CarSharing ist eine Art Autovermietung, die für Menschen gedacht ist, die Autos für relativ kurze Zeiträume (ab 15 Minuten, meist einige Stunden, bis zu mehreren Tagen) nutzen und nur für ihre Nutzung bezahlen wollen. Die Kosten hängen dabei davon ab, wie lange Sie ein Auto haben und wie viele Kilometer gefahren werden.

Carsharing

So funktioniert es

Carsharing erfordert eine Registrierung der Kunden, in der Regel über ein Online-Registrierungsformular. Einige Organisationen erheben eine Vorauszahlung für die Teilnahme, während andere kostenlos sind. Ihr Führerschein muss dem Carsharing-Personal zur Überprüfung vorgelegt werden und Ihre Zahlungsdaten werden ebenfalls benötigt.

Als Mitglied nutzen Sie eine Handy-App oder Website, um ein Auto von einem bestimmten Ort aus zu buchen. Entweder gewährt eine Carsharing-Karte oder die Smartphone-App den Zugang zum Fahrzeug.

Die Kosten für Carsharing werden stundenweise berechnet, obwohl einige Betreiber minutengenaue Tarife anbieten. In einigen Fällen wird Ihnen ein niedrigerer Tarif berechnet, wenn das Auto geparkt wird. Alle Versicherungs- und Treibstoffkosten sind in den Gebühren enthalten und die Kilometerzahl ist entweder auf einen Tagessatz oder eine Gesamtkilometerzahl begrenzt, wobei zusätzliche Kilometergebühren für Überfahrten erhoben werden.

CsgG – das Carsharinggesetz

In Deutschland existiert seit dem 1. September 2017 ein Gesetz für Carsharing: das Gesetz zur Bevorrechtigung des Carsharings (CsgG), kurz Carsharinggesetz. Es soll vergewissern, dass die umweltschädlichen Folgen des sog. „motorisierten Individualverkehrs“ – also eigene Autos  – durch Carsharing verringert werden. Das Gesetz gestattet alternative Park- und Stellplätze für Carsharing-Fahrzeuge, sowie eine Befreiung von Parkgebühren.

Für wen eignet sich Carsharing?

Gerade für Fahrer, die ihr Auto im Alltag nur gelegentlich verwenden und nicht regelmäßig (z.B. Fahrt zur Arbeit) darauf angewiesen sind, ist Carsharing eine kostengünstige, flexible und umweltbewusste Alternative zum eigenen Auto. Es bietet die ideale Ergänzung zu anderen Mobilitätsformen wie dem Fahrrad, dem Bus oder der Bahn und bettet sich optimal in den Lebensstil vieler Großstädter ein. Denn für den Freizeitausflug ins Grüne oder den Großeinkauf im Supermarkt möchten die Menschen ungern auf die Vorteile eines Autos verzichten. Studien ergaben, dass sich Carsharing besonders für diejenigen lohnt, die zwischen 5.000 bis 10.000 Kilometer im Jahr fahren. Die Kosten des Carsharings liegen hier deutlich unter denen eines eigenen Fahrzeugs. Damit ist Carsharing auch eine sinnvolle Alternative zum Zweit- oder Drittauto.

Carsharing vs. Autovermietung

Das Erste, was in diesem Zusammenhang zu beachten ist, ist, dass Carsharing auch eine Art Autovermietung ist. Der Unterschied zur traditionellen Autovermietung (Hertz, Enterprise, etc.) besteht darin, dass sie so ausgelegt ist, dass sie für Personen geeignet ist, die Autos für kurze Zeiträume (einige Stunden) mieten und nur für ihre Nutzung bezahlen wollen (die Abrechnung erfolgt nach der Länge des Autos und der zurückgelegten Strecke).

Ein weiterer Unterschied zur üblichen Autovermietung ist die Tatsache, dass das Carsharing für Menschen, die kein Auto besitzen, praktischer macht, ist, da Sie zu jeder Zeit auf ein Auto zugreifen können. Und da die Autos auf reservierten Parkplätzen in der Stadt verteilt sind, sind Sie ihn leicht zu Fuß zu erreichen.

Ist Carsharing wirklich so nachhaltig?

Carsharing umweltfreundlich

 In den meisten Fällen, in denen Carsharing sinnvoll ist, ist es tatsächlich umweltfreundlicher als der Besitz eines Autos. Je nach Standort kann jedes gemeinsam genutzte Auto zwischen 6 und 20 Autos ersetzen. Die Carsharing-Flotten bestehen in der Regel größtenteils aus Fahrzeugen, die in Bezug auf Kraftstoffverbrauch und Auspuffemissionen sehr effizient sind. Außerdem werden Plug-in-Hybride und Elektrofahrzeuge bald Teil der Carsharing-Flotten sein.

Auf der anderen Seite hat Carsharing auch seine Nachteile, denn Kritiker behaupten Carsharing sei alles andere als gut für die Umwelt. Die Argumente lauten: Die Zahl der Autos nimmt durch Carsharing nicht ab und auch die Treibhausgasemissionen entwickeln sich nicht wie gewünscht. Vielen Nutzern diene Carsharing nur als Übergangslösung. Der Umwelt hilft Carsharing allerdings nur, wenn es eine dauerhafte Alternative zum eigenen Auto darstellt.

Carsharing - Die drei Systeme

1. Stationsbasiertes Carsharing

Bei diesem System gibt es feste Stationen bzw. freigehaltene Parkplätz, an denen die Fahrzeuge abgeholt und abgestellt werden können. Hierbei wird das Auto immer wieder an diesen bestimmten Ort zurückgebracht. Die Parkplatzsuche entfällt somit. Allerdings kann der Weg zu den Stationen mitunter ein bisschen weiter sein.

2. Free-Floating System

Als Gegenpol zum stationsbasierten Carsharing gibt es das Free-floating System. Hierbei sind die PKW nicht an feste Stationen gekoppelt, sondern können innerhalb eines definierten Geschäftsbereichs überall ausgeliehen und abgestellt werden. Mit ein bisschen Glück, steht das Auto also gleich um die Ecke auf einem öffentlichen Parkplatz, wo es der vorherige Nutzer abgestellt hat. Die Suche nach einem freien Parkplatz, wird einem aber nicht abgenommen.

3. Privates Carsharing – mit dem Nachbarn das Auto teilen

Das Autoteilen unter Nachbarn und Bekannten fällt unter den Begriff privates Carsharing oder auch Peer-to-Peer-Carsharing. Privates Carsharing funktioniert also überall, sofern jemand aus der Nachbarschaft bereit ist, sein Auto zu teilen. Anmeldegebühren entfallen meistens und Teilnehmer regeln – oft mit Unterstützung von Online-Anbietern - alle Formalitäten persönlich. Die Ausleihgebühr legt die Person fest, der das Auto gehört, hinzukommen Sprit-Kosten, die bei großen Anbietern inklusive sind und bei langen Fahrten gehörig zu Buche schlagen können. Aber Vorsicht: Die normale Kfz-Versicherung des Fahrzeughalters reicht nicht, wenn das Auto entgeltlich an eine andere Person übergeben wird und diese nicht in der Versicherung auftaucht. Es muss eine zusätzliche Haftpflicht- bzw. Kasko-Versicherung abgeschlossen werden

Fazit

Carsharing kann also viele ökologische oder ökonomische Vorteile bieten. Häufig wird zusätzlich auch die soziale Komponente gestärkt und man lernt nette Menschen aus seiner Nachbarschaft kennen. Besitzt man kein eigenes Auto mehr, werden Fahrten mit dem PKW nur noch dann unternommen, wenn sie notwendig sind. Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und des Fahrrades nimmt deutlich zu. Die Entscheidung für das Carsharing sollte deshalb mit der Abschaffung des eigenen PKW einhergehen, denn nur dann gelingt es, tatsächlich nachhaltig unterwegs zu sein und die Umwelt zu entlasten.

 
 
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