Es gibt unzählig viele Möglichkeiten, Geld gewinnbringend anzulegen. Dazu gehören nicht nur Immobilien, Gold, Aktien und ETFs. Auch beliebte Oldtimer sind eine hervorragende Möglichkeit für die Investition. 

roter Spielzeugoldtimer steht auf einem Geldscheinstapel

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Unter Beachtung wichtiger Kriterien ist ein Oldtimer eine gute Geldanlage und steigt im Wert.

Wann ist ein Auto eigentlich ein Oldtimer?

Oldtimer begeistern nicht nur Fahrzeug-Liebhaber. Sie sind ein Sinnbild für Freiheit und die Lust aufs Leben. Gleichzeitig wird in ihnen die Fahrt zu einer Zeitreise. Das macht sie ohne Frage zu einer hervorragenden Investitionsmöglichkeit. Aber: Was ist eigentlich ein Oldtimer?

Juristisch gesehen handelt es sich bei dieser Fahrzeugart um Automobile, die das sogenannte H-Kennzeichen tragen dürfen. Dazu müssen jedoch bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Die Erstzulassung des Modells liegt mindestens 30 Jahre zurück.
  • Der Zustand des Fahrzeugs muss weitestgehend dem Originalzustand entsprechen. Im Falle einer Restaurierung müssen Originalteile genutzt werden.
  • Der Oldtimer selbst muss in einem guten Zustand sein. Das bedeutet, er muss verkehrstüchtig sein und die Hauptuntersuchung bestehen.
  • Notwendig ist zudem das Oldtimergutachten gemäß Paragraf 23 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung. Dieses wird von einem amtlich anerkannten Sachverständigen beziehungsweise einem Prüfingenieur ausgestellt.
  • Außerdem muss eine Haftpflichtversicherung vorliegen.
  • Das Auto muss der Pflege des kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes dienen.

Sind die Voraussetzungen erfüllt, dann handelt es sich um einen Oldtimer, der gemäß Paragraf 2 Nummer 22 der Fahrzeug-Zulassungsverordnung die amtliche Kennzeichentafel  - das H-Kennzeichen - legal tragen darf. In diesem Fall rentiert sich die Investition in eine solche Form der Wertanlage.

Übrigens: Das Wort „Oldtimer“ steht nur im Deutschen für ein historisches Auto. Im Englischen bezeichnet man so ein Fahrzeug als „classic“ oder „vintage car“.

So erhalten Oldtimer-Besitzer das H-Kennzeichen

Die Zulassungsbehörden der Städte und Gemeinden vergeben das H-Kennzeichen. Hier kommt auch Oldtimer-Besitzern also der ganz normale Gang zum Straßenverkehrsamt zu – mit der Ausnahme, dass sie ein Oldtimergutachten vorlegen müssen. Dabei fallen Gebühren von 28 Euro für die H-Zulassung an. Wer ein Wunschkennzeichen haben möchte, muss hierfür – je nach Behörde – nochmal ca. 11 Euro zahlen. Mehr Informationen zur H-Zulassung bei bussgeldkatalog.org.

Wichtig: Die Voraussetzungen für das H-Kennzeichen zeigen bereits, dass nicht jedes alte Auto automatisch zum Oldtimer wird. Denn welchen Wertverlust das Auto hat, hängt nicht einzig von seinem Alter ab. Stattdessen ist es notwendig, zu berücksichtigen, ob ein Fahrzeug als Kulturgut gilt oder nicht.

Oldtimer als Wertanlage: Nur mit Gutachten

Damit sich der Oldtimer als Wertanlage bezahlt macht, muss er in einem tadellosen Zustand sein. Ist das der Fall, erhält das Fahrzeug das historische Kennzeichen (H-Kennzeichen). Ob das der Fall ist, legt ein amtlich anerkannter Sachverständiger in einem speziellen Gutachten dar, das etwa 100 Euro kostet. Ein Termin bei einem solchen Prüfingenieur ist die Grundlage dafür, das gewünschte Oldtimergutachten zu erhalten.

Im Rahmen der Prüfung stellt der Sachverständige fest, ob der Oldtimer zeitgenössisch und originalgetreu erhalten ist. Sämtliche Umbaumaßnahmen oder Reparaturen sind dabei nur in einem sehr engen Rahmen zulässig. Dazu gehört beispielsweise, dass Ersatzteile nahezu originalgetreu einzubauen sind. Aus diesem Grund ist es oftmals notwendig, Restaurierungsarbeiten einem Spezialisten für Oldtimer anzuvertrauen.

Allerdings ist das Oldtimergutachten nicht nur die Grundlage dafür, das H-Kennzeichen zu erhalten. Es ist ein Dokument, das den Zustand des Fahrzeugs beurteilt. Damit stellt es ebenfalls die Basis für eine durchdachte und effiziente Investition dar. Schließlich zählt bei einer solchen Geldanlage nicht nur das Äußere des Fahrzeugs, sondern auch das Innenleben.

Übrigens: Dient der Oldtimer als Möglichkeit zur Geldanlage, sollte er das H-Kennzeichen dauerhaft innehaben. Deshalb ist es keinesfalls empfehlenswert, den Oldtimer als Fahrzeug für den Alltag zu nutzen. Das würde den erhaltungswürdigen Zustand des Gefährts negativ beeinflussen. Gelegentliche und kurze Fahrten zu einer günstigen Jahreszeit sind daher entscheidend, um den Wert zu erhalten.

Mann errechnet und dokumentiert den Oldtimerwert

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Um den Wert eines Autos zu bestimmen, ist ein sorgfältiges Gutachten nötig. Ein möglicher Wertverlust muss ausgeschlossen werden, damit der Oldtimer sich als Geldanlage rentiert.

Welche Oldtimer sind eine gute Geldanlage? Wie finde ich das richtige Modell?

Wer seinen Oldtimer (auch) als Wertanlage versteht, der sollte sich einen zeitlosen Klassiker wie einen Ford Mustang oder eine BMW 7er Reihe zulegen. Jüngere Fahrzeuge, die wahrscheinlich in einigen Jahren begehrte Oldtimer sein werden, sind zum Beispiel die VW T3 Busse. Diese Fahrzeuge sind Ikonen der Fahrzeug-Geschichte und werden immer stark gefragt sein.

Wer ein Fahrzeug gefunden hat, sollte vor allem auf eine Karosserie in tadellosem Zustand achten. Hier Schäden so zu beheben, dass man auch ein Oldtimer Gutachten erhält, kann sehr hohe Kosten verursachen. Allgemein ist der Zustand wichtiger als die Ausstattung – und je geringer die Laufleistung des Fahrzeugs, desto besser. Wer viel von seinem Fahrzeug haben will, sollte sich nicht von (vermeintlichen) Schnäppchen verführen lassen. Gerade bei begehrten Oldtimer-Modellen, wissen Verkäufer, welche Preise angemessen sind.

Einen Oldtimer zu finden, ist nicht immer so einfach. Hier lohnt sich ein Blick auf das Angebot spezialisierter Händler. Alternativ können Auktionen eine Möglichkeit sein, die beliebten Fahrzeuge zu ersteigern.

Youngtimer: Ebenfalls eine hervorragende Wertanlage. Welche Autos werden im Wert steigen?

Eine weitere Möglichkeit für die Wertanlage ist es, sich für einen Youngtimer zu entscheiden. Diese Fahrzeugklassiker sind noch keine 30 Jahre alt, weshalb sie kein H-Kennzeichen besitzen. Wer sich jedoch für ein seltenes und bekanntes Modell entscheidet, hat gute Chancen auf eine Wertsteigerung. Laut Parlamentskreis Automobiles Kulturgut sind Youngtimer mindestens 20 Jahre alt, entsprechen weitestgehend dem Originalzustand und verfügen über einen guten Erhaltungszustand.  

Die Wertsteigerung kann dann eintreten, wenn aus dem Youngtimer ein Oldtimer wird. Ein gutes Beispiel dafür wäre beispielsweise, wie oben erwähnt, der VW T3 Bus oder das Audi TT Cabrio aus den ersten Baureihen. Bei solchen Modellen ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sich die Investition langfristig bezahlt machen. Hierbei ist es allerdings wieder wichtig zu beachten, welchen Wertverlust das Auto hat. Hält sich dieser aufgrund des hohen Interesses in Grenzen, rentieren sich die späteren Oldtimer ebenfalls.

Vor der Investition: Darauf sollte man achten, damit der Oldtimer eine gute Geldanlage ist

Bevor die Wahl auf einen bestimmten Oldtimer fällt, gilt es, die wichtigsten Punkte zu beachten. Dazu gehört nicht nur ein einwandfreies Gutachten. Ein Blick auf das Fahrzeug selbst verrät, ob es sich als Wertanlage rentiert:

  • Ein erster Blick auf die Karosserie genügt, um Macken oder Dellen zu sehen. Je höher die zu investierende Arbeit ausfällt, desto weniger lohnt sich das Fahrzeug als Wertanlage.
  • Einige Fahrzeugmodelle neigen dazu, besonders anfällig zu sein und sind daher bald wertlos. Hier hilft es, sich mit der Lebensgeschichte des Fahrzeugs selbst vertraut zu machen. Zusätzlich kann es sinnvoll sein, bekannte Probleme der Fahrzeuglinie zu betrachten, um sich einen stimmigen Gesamtüberblick zu verschaffen.
  • Ein niedriger Kaufpreis ist also nicht immer die Basis für eine lohnenswerte Investition. Einsparungen sollten an dieser Stelle nicht zugunsten erfolgter Restaurationen stehen. Ist das der Fall, ist die eigene Investition in die erforderlichen Maßnahmen umso höher.
  • Je geringer der Kilometerstand, desto wertvoller.
  • Insbesondere seltene Modelle lohnen sich als Wertanlage. Allerdings sollte man dabei bedenken, dass sich die Seltenheit des Fahrzeugs auch in den Ersatzteilen widerspiegelt. Deshalb fallen die Wartungskosten bei sehr seltenen Modellen deutlich höher aus.
  • Egal wie hoch oder niedrig die Kosten für einen Oldtimer ausfallen: Es kann nicht schaden, einen Fachmann zurate zu ziehen. Insbesondere bei sehr hochpreisigen Oldtimern sollte dieser Experte noch vor dem Kauf ein Gutachten erstellen.

Mann inspiziert akribisch die Oldtimerkarosserie

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Eine ausgiebige Inspektion und Prüfung auf Mängel – am besten von einem Gutachter – vor dem Kauf bewahren vor Kostenfallen bei vermeintlichen Schnäppchen.

In Autos als Wertanlage investieren – So bleibt die Investition sicher

Der Oldtimer mit seinem H-Kennzeichen bringt wichtige Vorteile für seinen Besitzer mit sich. Dazu gehört, dass die Ausgaben für die Steuer überschaubar bleiben. Gleichzeitig entfallen etwaige Fahrverbote und die Plakette für Umweltzonen ist nicht notwendig. Neben diesen Vorzügen sprechen jedoch weitere Gründe dafür, den Oldtimer als Wertanlage zu nutzen:

  1. Die Investition in Klassiker stellt sicher, dass der potenzielle (Wieder-)Verkaufswert erhalten bleibt. Insbesondere Klassiker wie Jaguar, Porsche oder Bugatti sind keiner speziellen Mode unterworfen. Vielmehr bieten sie einen hohen Wiedererkennungswert und bieten eine stabile Wertanlage.
  2. Kulturell relevante Autos, die bisher einen Youngtimer-Status besitzen, stellen ebenfalls eine exzellente Geldanlage dar. Dabei geht es vor allem um Fahrzeuge, die aus Filmen bekannt sind. Bei ihnen ist nahezu sicher, dass sie begehrenswert und damit wertstabil bleiben.
  3. Da die Oldtimer nur selten am Straßenverkehr teilnehmen, sind Verschleiß und Schäden unwahrscheinlich. Damit sie ihren Wert beibehalten, ist dennoch eine regelmäßige Pflege und Wartung unerlässlich.
  4. Der Oldtimer muss nicht immer in der Garage stehen. Obwohl er selten zum Einsatz kommt, kann er zum Gefährt für besondere Anlässe werden. Gelegentliche Fahrten haben keinen nachteiligen Einfluss auf die Wertanlage selbst. Stattdessen vermitteln diese Ausfahrten zusätzlichen Mehrwert: das Gefühl von Freiheit, Grenzenlosigkeit und Einzigartigkeit.

Gut zu wissen: Oldtimer gehören zu den beliebtesten Fahrzeugen. Bei ihnen kommt es auf

  • die Seltenheit
  • den Liebhaberwert
  • und die Zustandsnote an.

Wer sein Fahrzeug entsprechend versichert und restauriert, muss sich um einen möglichen Wertverlust keine Sorgen machen. Ein exzellentes Gutachten und ein hoher Seltenheitswert machen die Wertanlage rentabel und beständig. Selbst Schwankungen auf dem Markt haben keinen Einfluss auf die Fahrzeuge vergangener Zeiten.

 
 
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