Kraftfahrzeuge sind von teilweise komplexer Technik und zahlreichen Verschleißteilen geprägt. Pannen sind angesichts der Vielzahl an Bauteilen und Mechanismen nie auszuschließen. Um sich bei Bedarf selbst helfen und im Idealfall weiterfahren zu können, braucht es eine praktische Ausstattung. Zudem sollte jeder Verkehrsteilnehmer zentrale Verhaltensregeln kennen, um im Ernstfall weder sich noch andere zu gefährden. Informatives und Tipps rund um Pannen im Straßenverkehr hier zum Nachlesen.

Hilfsmittel für Reifenpannen

Reifen gehören zu den besonders stark beanspruchten Elementen an Fahrzeugen, die kontinuierlich Kontakt zur Straße haben. Weil auf dem Asphalt nicht selten Dinge wie Schrauben, Nägel, Metallsplitter oder andere Kleinteile liegen, sind Reifenschäden keine Seltenheit. Im Gegenteil: Fremdkörper gehören zu den häufigsten Ursachen für einen Platten. Aber auch defekte Ventile, Materialschwächen oder Straßenschäden können einen Platten hervorrufen. Wer dann sowohl ein Ersatzrad als auch die passenden Montagegeräte parat hat, kann den beschädigten Reifen selbstständig wechseln und die Fahrt fortsetzen.

Die Klassiker: Wagenheber und Radkreuz

Wichtig sind ein solider Wagenheber und ein Radkreuz oder ein alternativer Radmutternschlüssel. Darüber hinaus kann ein Radschloss notwendig sein, wenn Felgen durch Spezialschrauben diebstahlgeschützt sind. In der Regel umfassen gängige Pannensets einfache Scherenwagenheber. Der Radwechsel gelingt mit diesen Modellen zwar, die damit verbundene körperliche Anstrengung sollte aber nicht unterschätzt werden. Diejenigen, die sich die Prozedur erleichtern möchten, sind mit einem Stempelwagenheber besser beraten. Diese Alternativen sind bereits für rund 30 Euro erhältlich und bei Pannen eine große Erleichterung, weil sie mit hydraulischer oder pneumatischer Unterstützung arbeiten und kaum Muskelkraft zum Anheben des Fahrzeugs erfordern. Worin sich hydraulische und pneumatische Stempelwagenheber unterscheiden und welche Faktoren bei der Anschaffung wichtig sind, wird im Ratgeber unter wagenheber.net ausführlich thematisiert. Darin werden außerdem führende Hersteller und ein Produktvergleich präsentiert.

Reparatursets als alternative Lösung

Fahrer von Fahrzeugen ohne Ersatzrad sollten zumindest ein Reifen-Reparatur-Set dabeihaben. Diese Sets umfassen spezielle Dichtmittel und Kompressoren, um den platten Reifen wieder fahrtauglich zu machen. Wie das funktioniert, erklärt der ADAC im Video-Tutorial:

Wer weder ein vollwertiges Ersatzrad noch ein Reparaturset mit sich führt, braucht ein Notrad und das erwähnte Montagezubehör (Wagenheber, Radkreuz) um eine Reifenpanne ohne fremde Hilfe zu meistern. Allerdings darf mit einem Notrad in der Regel eine maximale Geschwindigkeit von 80 km/h nicht überschritten werden.

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Starthilfekabel bei Startproblemen

Eine leere Batterie ist ein weiterer häufiger Grund, dass Fahrzeuge streiken. Gehören hochwertige Starthilfekabel zum Pannenset, können sich Betroffene auch in diesem Fall schnell selbst helfen. Vorausgesetzt es steht ein Fahrzeug mit voller Batterie bereit, das als Energiespender dient. Was bei der Starthilfe zu beachten ist, erläutert der Automobil-Club Verkehr unter acv.de. Dort wird eine praktische Checkliste zum Download angeboten. Am besten direkt ausdrucken und ins Handschuhfach legen, um bei Bedarf alles richtig zu machen.

Starthilfekabel

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Korrekt verhalten bei Pannen

Ob platter Reifen, Motorschaden oder Schäden am Kühlsystem: Bleibt das Auto liegen, gilt es Ruhe zu bewahren und sich richtig zu verhalten. Ansonsten können Unfälle mit anderen Verkehrsteilnehmern drohen. Besonders gefährlich sind Pannen auf Autobahnen und Landstraßen, weil hier höhere Geschwindigkeiten erreicht werden. Die folgende Schritt-für-Schritt-Empfehlung bringt Klarheit:

  1. Warnblinkanlage einschalten, sobald die Panne bemerkt wird – auch, wenn das Fahrzeug noch fährt.
  2. Wenn möglich, eine Haltebucht, einen Feldweg oder einen Parkplatz anfahren, um Abstand zum fließenden Verkehr zu gewinnen. Ansonsten das Fahrzeug am rechten Rand der Fahrbahn zum Stehen bringen und die Lenkung nach rechts ausrichten.
  3. Motor abstellen und Handbremse ziehen.
  4. Vor dem Aussteigen die Warnweste Mindestsens eine Warnweste muss im Fahrzeug vorhanden sein (Mitführpflicht!).
  5. Insassen sollten das Fahrzeug ausschließlich auf der Beifahrerseite verlassen und sich schnellstmöglich hinter Leitplanken in Sicherheit bringen. Im Idealfall sind weitere Warnwesten für jede Person griffbereit. Diese Warnkleidung maximiert die Sichtbarkeit und so die Sicherheit für alle Beteiligten.
  6. Jetzt muss das Warndreieck in ausreichend Abstand zum Pannenfahrzeug aufgestellt werden, um den nachfolgenden Verkehr rechtzeitig zu warnen. Zum Abstand erklärt der Automobilclub von Deutschland unter avd.de: „[…] bei schnellem Verkehr sollte die Entfernung mindestens 100 Meter, auf der Autobahn sogar 150 Meter betragen.“

Falls es der Abstellplatz des Fahrzeugs zulässt, kann jetzt beispielsweise der platte Reifen gewechselt werden. Lässt sich das Auto nicht ohne Profis reparieren, muss umgehend der Pannendienst kontaktiert werden, damit es aus dem Straßenverkehr entfernt wird.

Wichtig: Sind aufgrund des Fahrzeugschadens Fahrzeugteile auf der Fahrbahn verteilt, müssen Fahrzeugbesitzer die Polizei (110 anrufen) informieren.

Abschleppstangen und Abschleppseile

Wenn eine Reparatur des Pannenfahrzeugs ausgeschlossen ist, darf es unter Einhaltung gewisser Vorschriften abgeschleppt werden. Dafür braucht es nicht unbedingt einen Pannendienst. Auch eine Abschleppstange oder ein Abschleppseil können Abhilfe schaffen, wenn ein fahrtaugliches Fahrzeug das Abschleppen übernimmt. Entscheidend ist, dass das Zubehör dem Gewicht des Pannenfahrzeugs gerecht wird. Wer die Wahl hat, entscheidet sich für eine Abschleppstange, da das Abschleppen hiermit wesentlich einfacher klappt. Zudem lässt sich Auffahrunfällen vorbeugen. Wer selbst verschuldet liegen bleibt, weil das Fahrzeug nicht rechtzeitig betankt wurde, ist nicht zum Abschleppen berechtigt.

Achtung: Zug- und Pannenfahrzeug müssen beim Abschleppen durchgehend die Warnblinkanlage einschalten. Geht das beim Pannenauto aufgrund von Elektronikdefekten nicht, hilft nur der Abschleppdient!

 
 
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