Statistiken zufolge sind 68% aller in Deutschland zugelassenen Kraftfahrzeuge Benziner. Der Anteil der Dieselfahrzeuge beträgt 27%. Aber was tanken wir da eigentlich?

Was Kraftstoffe eigentlich sind

Die meisten Autos fahren mit Benzin, manchmal auch Otto-Kraftstoff genannt. Benzin ist eine Verbindung hunderter aromatischer Kohlenwasserstoffe mit Cycloalkanen, Alkenen und Alkanen. Hergestellt wird der Sprit aus Erdöl, das zu Rohbenzin destilliert wird. Auch Diesel ist ein Gemisch verschiedener Kohlenwasserstoffe, aus Kerosin und Destillaten. Dieselkraftstoff verfügt jedoch über die bessere Energiedichte.

Additive

Die Produzenten mischen ihrem Sprit unterschiedliche, niedrig dosierte Zusatzstoffe bei. Beispiele sind Detergentien zur Vorbeugung von Ablagerungen, diverse Ether, um die Klopffestigkeit zu erhöhen, Phenole gegen Oxidation und Alterung, Amine gegen Korrosion und/oder Alkohole, um Einpritzdüsen und Vergaser eisfrei zu halten. Diese sogenannten Additive sollen die Leistung und die Effizienz des Antriebs verbessern. Antioxidantien verbessern die Lagerfähigkeit des Benzins. Die Verwendung an der Tankstelle zusätzlich gekaufter und beigefügter Additive ist umstritten. Die separaten Beimischungen sollen die Energiedichte der Kraftstoffe steigern und darüber hinaus stabilisierend, schmierend, korrosionshemmend und reinigend wirken.

Verschiedene Sorten an den Tankstellen

Für die Verwendung der Kraftstoffsorte gelten die Vorgaben der Automobilhersteller. In der Betriebsanleitung finden sich die empfohlenen Oktan- oder Cetanzahlen. Dabei steigt mit der Oktanzahl ROZ die Klopffestigkeit des Kraftstoffs und so der Schutz vor ungewollten Frühzündungen und den damit verbundenen hohen Drücken und Temperaturen, die den Motor stressen. Deshalb soll die Oktanzahl eingehalten werden. Die Cetanzahl CZ gibt die Zündwilligkeit des jeweiligen Dieselkraftstoffs an.

Irrtümlich Diesel im Tank?

Schon kleinste Dieselmengen drücken im Benzinmotor die Oktanzahl und verunreinigen das gesamte Kraftstoffsystem und den Kat. Möglicherweise springt das Auto nicht mehr an – und wenn doch, dann mit klopfender Verbrennung. Der Motor muss sofort wieder ausgestellt werden! Das Ablassen des falschen Kraftstoffs und die Reinigung des Systems gehören in die Hände einer Fachfirma.

Super vs. E10

Der E10-Kraftstoff enthält bis zu 10% Bioethanol. Dieser höhere Alkoholanteil verändert einige Kraftstoff-Eigenschaften. E10 hat eine niedrigere Energiedichte, was den Verbrauch geringfügig ansteigen lässt. Der erhöhte Alkoholanteil kann Aluminium geringfügig stärker angreifen, dafür ist E10 aber weniger aggressiv gegen Dichtungen und Schläuche. Kraftstoffexperten hegen keine prinzipiellen Bedenken gegen den an den Tankstellen verfügbaren Kraftstoff E10.

Sommerkraftstoff – Winterkraftstoff

Die leicht siedenden Anteile Isopentan und Butan werden dem Benzin im Sommer in geringeren Mengen beigemischt. So soll der Bildung von Dampfblasen in den warmen Sommermonaten entgegengewirkt werden. Im Winter kann man Kraftstoffe tanken, die wieder einen höheren Anteil an Isopentan und Butan haben, um das Zündverhalten beim Kaltstart besser zu gestalten. Diesel hat im Winter mehr Kerosinanteile, um die Zündwilligkeit und Fließfähigkeit zu unterstützen.

 
 
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