Kaum hatten sich die Autofahrer im Januar diesen Jahres über die gefallenen Spritpreise gefreut, so wurden sie im Februar eines Besseren belehrt. Der Grund waren die wieder gestiegenen Preise für Benzin und Heizöl. Doch was ist der Grund für die neuerdings wieder steigenden Ölpreise?

Die Preise waren auf einen Tiefstand von 2009 gefallen

Es waren rosige Zeiten für alle Autofahrer, denn im Januar waren die Heizölpreise und die Benzinpreise auf den Stand von 2009 zurückgefallen. Der Höchstpreis für einen Liter Superbenzin lag bei traumhaften 1,20 Euro. Diesel war sogar für unter 1,10 Euro zu haben. Leider sind die Preise jedoch im Februar wieder angestiegen. Für das Superbenzin müssen die Autofahrer nun wieder 1,30 Euro je Liter auf den Ladentisch legen. Bundesweit liegt der Preis für einen Liter Diesel nunmehr bei 1,20 Euro. Ähnlich erging es auch den Preisen beim Heizöl. Waren es 53 Euro, die man für 100 Liter bezahlen musste, so stieg der Preis nun wieder auf 64 Euro an.

Preistafel Tankstelle

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Was war der Grund für den Preisanstieg?

Es war eine Warnung der Internationalen Energie Agentur, die die Preisentwicklung deutlich beeinflusst hat. Demzufolge wurde vor Nachschub-Problemen bei der Rohölversorgung gewarnt. Grund für den Engpass seien die Vorstöße der IS im Nahen Osten. Es wird für die kommenden Jahre sogar ein weiteres Defizit bei den Rohöl-Angeboten befürchtet. Aber das allein soll die Preisentwicklung nicht beeinflusst haben. Auch der schwache Euro soll mit Schuld an den steigenden Preisen sein.

Auch die Mitglieder der OPEC rechnen mit einem weiteren Preisanstieg

Der Ölminister von Katar, Mohammed Al Sada, rechnet auch mit weiterhin steigenden Preisen. Auch sein Amtskollege aus Kuwait schließt sich dieser Meinung an. Als Grund nannte dieser, dass die Angebotslage doch nicht so positiv aussehen würde, wie zunächst angenommen wurde. Das würde zu einem weiteren Anstieg der Preise führen. Als Beispiel nannte er auch den Rückgang der Förderung von Schieferöl in den Vereinigten Staaten. Das hatte letztendlich auch zu einem Preisanstieg geführt.

Anders sieht die Situation jedoch für den Shell-Chef van Beurden aus. Seiner Meinung nach würden die Preise für einen längeren Zeitraum auf einem niedrigen Stand bleiben, sofern die Ölförderung in den USA weiterhin hoch bleiben würde.

Deutschland hat vom Preisverfall deutlich profitiert

Deutlicher Gewinner des Preisverfalls war Deutschland. Insgesamt wurden die Wirtschaft und die Verbraucher um rund sechs Milliarden Euro entlastet. Die Ölrechnung sank bei gleichzeitig rückläufigen Importen um rund 5,8 Milliarden Euro.

Wie sehen die Prognosen für die kommenden Jahre aus?

Bei keinem Thema gehen die Meinungen so auseinander, wie bei den Ölpreisen. Sicher ist nur eines, dass die Expertenwelt deutlich verunsichert ist. Das führt zu unklaren Prognosen. Während einige der Analysten und Wirtschaftsforscher die Preise eher noch mehr steigen sehen, so sehen andere wiederum ein Fallen der Ölpreise.

Für den Ölpreis mit verantwortlich ist auch die Fördersituation in den USA. Nachdem bekannt wurde, dass die Ölreserven deutlich angestiegen waren, fiel der Ölpreis nach unten. Die Regierung hatte zuvor von einem deutlichen Anstieg der Lagerbestände an Heizöl und Benzin berichtet. Dieser sei durch die gestiegene Ölforderung zustande gekommen. Mit der eigenen Ölförderung machen sich die USA unabhängig von den Erdöl produzierenden Ländern. Glaubt man den Prognosen der US-Energiebehörde, so soll mittelfristig die weltweite Nachfrage nach Öl steigen. Der Grund dafür sei die sich erholenden weltweite Konjunktur. Dennoch geht man von einem lediglich begrenzten Aufwärtstrend bei den Preisen für Rohöl aus. Es bleibt nichts anderes übrig, als die Entwicklung abzuwarten. Fraglich ist tatsächlich, ob die Autofahrer und die Haushalte noch einmal durch niedrige Ölpreise an den Zapfsäulen verwöhnt werden, denn es bleibt abzuwarten, ob sich die Überbestände in den USA wirklich nachhaltig auf den Ölpreis auswirken werden. Die Lage ist unübersichtlich und kann zur Zeit nicht eingeschätzt werden.

 
 
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